Integrative Lerntherapie
bei Schwierigkeiten im Schriftspracherwerb
Die Fähigkeit, Zeichen mit Lauten zu verknüpfen, Gehörtes oder Gedachtes in Geschriebenes zu übertragen, bezeichnen wir als die Fähigkeit zur Schriftsprache. Sie ist nur dem Menschen gegeben und knüpft in der Entwicklung an die gesprochene Sprache an.
Die Schwierigkeiten im Lesen äußern sich u.a. durch
- Auslassen, Ersetzen, Verdrehen oder Hinzufügen von Worten oder Wortteilen
- niedrige Lesegeschwindigkeit
- mangelnde Sinnentnahme
Rechtschreibstörungen können folgende Symptome aufweisen:
- Auslassen oder fälschliches Einfügen von Buchstaben
- Veränderung der Reihenfolge von Buchstaben in einem Wort
- Verwechslung graphisch ähnlicher Zeichen
- Verstöße gegen die Rechtschreibregeln
Hinzu kommen oft
- Konzentrationsstörungen
- Motivationsverlust
- Schulunlust, Versagensangst, damit verbunden u. U. psychosomatische Symptome
- Disziplin- und Hausaufgabenprobleme
Eine umfassende schulpsychologische oder kinderpsychiatrische Diagnostik gibt Aufschluss über den individuellen Entwicklungsstand des Kindes sowie über die individuelle Ausprägung seiner
Lese-/Rechtschreibschwäche (LRS).
Dabei sind die Beobachtungen von Lehrern und Eltern von besonderer Bedeutung für die weitere Vorgehensweise.
Für die Entstehung einer LRS gibt es vielfältige Erklärungsansätze. Entscheidend für das lerntherapeutische Vorgehen ist die Arbeit am Lerngegenstand Lesen und Schreiben.
Unter Einbeziehung der individuellen Stärken wird gemeinsam mit den Schülern nach geeigneten Strategien für die Entwicklung schriftsprachlicher Kompetenzen gesucht.
Die lerntherapeutische Arbeit beginnt an der „Nullfehlergrenze”, um Erfolgserlebnisse zu vermitteln, und entwickelt die Schriftsprachkompetenz von der phonematischen (lautgetreuen) zur regelhaften Schreibweise. Dabei werden auch Aufmerksamkeit und Konzentration sowie Motivation und Lernfreude gezielt gefördert.
Je nach Ausprägungsgrad der LRS wird die lerntherapeutische Arbeit einzeln oder in einer geeigneten Kleinstgruppe durchgeführt. Eine individuelle Fehleranalyse gibt Informationen über den Entwicklungsstand in der Rechtschreibung.
In enger Zusammenarbeit mit Erziehungsberechtigten und Schule wird das Kind in seiner Entwicklung unterstützt.
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